Gründen im Studium: Wie du dein eigener Chef wirst

Gründen im Studium: Wie du dein eigener Chef wirst

Weißt du eigentlich schon, was du mal werden willst, wenn du groß bist? Also nach dem Studium, wenn du einen Abschluss hast und dich selbst als AkademikerIn bezeichnest? Großkonzern? Mittelstand? StartUp? Vielleicht sogar selber ein Unternehmen gründen?

Wie du vielleicht mitbekommen hast, habe ich mich nach meinem Masterabschluss für ein Leben als Unternehmerin und gegen das Angestelltendasein entschieden.   Den Grundstein dafür habe ich schon im Studium mit diesem Blog gelegt. Meine Beweggründe habe ich lang und breit im Selbst & Ständig Podcast dargelegt.


Falls du selbstständige Arbeit nicht ausschließen kannst, warum dann bis zum Studienabschluss warten? Warum nicht gleich loslegen und die richtigen Weichen legen?

gründen im studium

Das bedeutet nicht, dass du dein Studium abbrechen solltest. Die meisten erfolgreichen Unternehmer haben auch erfolgreich ein Studium abgeschlossen, aber du musst wie gesagt nicht erst das Studium beenden, um dich mit Unternehmertum zu befassen. Viel spricht dafür, schon während des Studiums zu gründen. Vor allem deine verfügbaren Ressourcen und die in der Regel niedrigen Lebenskosten, die die Studienzeit mit sich bringt. Der perfekte Zeitpunkt, um ohne viel Risiko das eigene Business zu starten und auf diese Weise vielleicht sogar dein Studium zu finanzieren. Ich verrate dir, wie du dein eigener Chef wirst und bereits im Studium dein eigenes Unternehmen aufbaust.

Gründen im Studium:  Stecke jetzt den Rahmen ab

Gehen wir davon aus, dass du schon eine Idee hast und dich nur noch fragst, wie du sie bestmöglich umsetzen kannst. Am Anfang stehen dabei immer die eigenen Ziele. Also die Frage, was du mit deinem Vorhaben erreichen möchtest. Ist es dein Ziel, selbst eine Gründung zu erleben? Willst du 

  • schnell reich werden?
  • passiv Geld verdienen (ohne zu arbeiten)? 
  • Die Welt verändern?

Das alles sind unterschiedliche Ziele, die eine unterschiedliche Strategie benötigen. Willst du Geld automatisch verdienen, also, ohne dass du pro Verkauf eine Dienstleistung erbringen oder ein Produkt herstellen musst, dann bist du vielleicht am Anfang mit weniger Umsatz zufrieden. Investierst du deine Zeit vollständig in das Projekt, möchtest du vielleicht innerhalb der ersten drei Monate schon vierstellige Umsätze fahren. Du siehst, deine Ziele beeinflussen die Strategie für dein Vorhaben.

Ein anderes Ziel könnte übrigens sein, dass die Gründung dein Studium möglichst wenig beeinträchtigen soll.

gruenden

Ziele müssen SMART sein

Spezifisch
Messbar
Attraktiv
Realistisch
Terminiert

Spezifische Ziele sind konkret greifbar. Sie beinhalten meistens Zahlen und konkrete Sachverhalte. Unspezifisch könnte dein Ziel lauten „Ich möchte so schnell wie möglich Geld mit dem Projekt verdienen“. Spezifisch würde es heißen „Ich möchte ab dem vierten Monat 500 € Umsatz pro Monat generieren“. Der nächste Punkt, der mit spezifisch einhergeht, ist die Messbarkeit. „Vier Monate“ und „500 €“ kann ich messen, „so schnell wie möglich“ lässt sich nicht messen. Je leichter ein Ziel messbar ist, desto leichter kann ich den Erfolg oder Misserfolg feststellen.

Das A in SMART steht oft für unterschiedliche Dinge. Ich nutze es gerne für attraktiv. Denn spricht ein Ziel dich nicht an, brauchst du es gar nicht erst zu verfolgen. Der Punkt „Realistisch“ ist auch selbst erklärend. Unrealistische Ziele brauchst du dir nicht zu setzen, das führt nur zur Frustration – wobei die wirklich realistische Zielsetzung für viele Gründer am Anfang eine der größten Herausforderung ist, da ihnen die Erfahrung fehlt.

Der letzte Punkt ist, dass deine Ziele terminiert sein müssen. Zu wann möchtest du deine Ziele erreicht haben? Du wirst in der Entwicklung deines Projekts einen erheblichen Unterschied merken, wenn du es terminierst. In der Regel werden die Aufgaben dann schneller erledigt, als ohne Terminierung.

smart Ziele setzen bei der Gründung im Studium

Was wird verkauft

Als Nächstes gilt es, dein Produkt oder deine Dienstleistung anzuschauen. Was wirst du verkaufen? Welches Problem löst dein Produkt oder deine Dienstleistung für deine Kunden? Die Frage ist viel relevanter, als dir vielleicht im ersten Moment bewusst ist. Denn ich gehe davon aus, dass du nicht über ein Budget, wie zum Beispiel Apple verfügst. Das heißt, du kannst nicht durch deine Marketing-Kampagnen ein Bedürfnis erzeugen. Du bist darauf angewiesen, dass dieses Bedürfnis bereits existiert. Dementsprechend sollte dein Produkt ein Problem lösen, damit du darüber Kunden generieren kannst. Dieser Ansatz stammt übrigens aus der Entrepreneurship-Lehre nach Prof. Dr. Faltin.

Im Weiteren solltest du dich damit auseinandersetzen, wer dein Produkt herstellt oder anbietet. Denn du studierst ja noch nebenbei. Das heißt, dass du auch immer einen gewissen Fokus auf deinem Studium lassen solltest. Du wirst also vielleicht keine Zeit finden, das Produkt selbst herzustellen oder die Dienstleistung anzubieten. Die Überlegung ist, ob du mit Komponenten arbeiten kannst. Das heißt, du vergibst diese Aufgaben in Form von Aufträgen an Dritte. Das Denken in Komponenten stammt ebenfalls aus der Entrepreneurship-Lehre nach Faltin.

Welche Prozesse sind relevant

Hast du die Fragen rund um das Produkt und wer es anbietet, geklärt, geht es weiter mit den Prozessen im Unternehmen. Welche regelmäßig wiederkehrenden Aufgaben, die immer wieder durchlaufen werden, gibt es bei dir? Und wer führt sie aus? Möchtest du einen Telefon-Support anbieten? Wenn ja, wer realisiert diesen? Denn es wird dir schwerfallen, in der Vorlesung ans Telefon zu gehen und deine Kunden zu betreuen.  Eine beliebte Alternative ist derzeit der Support via Chat. Damit kannst du nahezu kosten-und lautlos immer und überall die Fragen deiner Kunden beantworten, wenn die Beantworten von Kundenfragen in deinem Fal nicht zeitkritisch ist, reicht auch der Kundenservice per e-Mail. Wenn es besonders professionell sein soll, kannst du Büroservices nutzen, die Telefonate für dich entgegennehmenund weitere Dienstleistung anbieten, praktisch wie ein Sekretariat oder persönlicher Assistent.

Ähnlich sieht es mit allen anderen Prozessen in deinem neuen Unternehmen aus. Die wichtigste Frage für dich ist, wer diese Aufgaben erfüllen soll. Schaffst du das neben deinem Studium oder brauchst du Unterstützung in irgendeiner Form?

relevante Prozesse im Unternehmen

Wer macht wie das Marketing

Marketing ist wichtig. Henry Ford sagte schon: „Wer nicht wirbt, der stirbt!“. Und damit hat er recht. Wir reden bei einer Gründung immer vom RoI (Return on Investment). Das heißt, wie sehr rentiert sich das Geld, das wir in ein Vorhaben investieren. Als Student(in) hast du den großen Vorteil, dass du nicht nur Geld, sondern vor allem auch Zeit investieren kannst. Investierst du Zeit, musst du wiederum meist weniger Geld investieren. Doch auch das muss sich in irgendeiner Form rentieren. Diese Rentabilität entsteht in der Regel nur durch Marketing. Das heißt, du musst wissen, was du vorhast. Wie kannst du wo werben? Wer kümmert sich darum? Und wie hoch sind die Kosten, die dabei entstehen?

Gerade neben dem Studium lohnen sich oft Strategien, bei denen sich dein Unternehmen nur langsam entwickelt, sich die Investitionen dafür aber auch in Grenzen halten.

Es gibt noch viel mehr zu erledigen

Wenn du gründen möchtest, wird dieser Artikel einige Fragen bei dir aufgeworfen haben. Das ist gut. Denn nur du kannst diese Fragen beantworten. Wichtig ist aber, dass du sie dir stellst. Denn viele Gründer, die ich begleite, stellen sich diese Fragen am Anfang nicht. Das führt dann dazu, dass die Gründung sehr chaotisch startet und viele wichtige Punkte einfach übersehen werden.

gruenden im studium


Natürlich gibt es deutlich mehr zu erledigen, als ich in diesem kurzen Artikel beschreiben konnte und dieser Anspruch sollte hier auch gar nicht erfüllt werden. Es geht mir nur darum, deinen Fokus in die richtige Richtung zu lenken. Ich möchte, dass du dir bewusst bist, welche Fragen du dir zusätzlich stellen musst, wenn du neben dem Studium gründen möchtest.

Ich konnte schon einige Existenzgründer begleiten, die ihr Unternehmen neben dem Studium gegründet haben. Das ist eine hervorragende Möglichkeit, bei der man unheimlich viel lernen kann. Also, wann wirst du loslegen?

Was willst du werden, wenn du „groß“ bist?

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