Berufsorientierung: Was will ich werden und wie komme ich da hin?

Berufsorientierung: Was will ich werden und wie komme ich da hin?

    Inhaltsverzeichnis
  1. Was wir unter Berufsorientierung verstehen?
  2. Phase 1 der Berufsorientierung
  3. Informationsmöglichkeiten zur Berufsorientierung
  4. Phase 2 der Berufsorientierung
  5. Phase 3 der Berufsorientierung
  6. Kommentare

Du hast gerade deinen Schulabschluss in der Tasche und willst nun studieren oder eine Ausbildung beginnen? Bist du gerade fertig mit der Uni oder Ausbildung und bist unsicher, in welchem konkreten Beruf du langfristig arbeiten möchtest? Berufsprotale, Apps, Tests, Karrieremessen, der berühmte "Tag der offenen" Tür - zahlreiche Möglichkeiten stehen dir offen, dich über mögliche Optionen zu informieren. In der ersten Phase der Berufsorientierung lautet die zentrale Frage: "Womit soll ich meinen Lebensunterhalt finanzieren? was kann ich? Was will ich? Welcher Beruf passt zu mir? Wir geben hier wertvolle Tipps und stellen interessante Wege vor, die dir helfen, den optimalen beruflichen Werdegang einzuschlagen.

Was wir unter Berufsorientierung verstehen?

Das Wort Orientierung kennen wir ja nun alle. Wer sich auf seinem Weg von A nach B nicht verlaufen will, muss sich einen Bezugspunkt suchen, an der man sich orientieren kann.

Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Mittagslauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zusehen.

Wenn wir uns an solchen Dingen wie der Sonne orientieren, gehen wir davon aus, dass wir das Ziel kennen. Genau das ist das Problem bei der Berufsorientierung. Wir stehen auf A und haben keinen blassen Schimmer, wo B (unser zukünftige Beruf) ist. Wir tasten uns also erstmal wie ein blinder Wald  um dann festzustellen, dass wir vor lauter Bäumen den Wald gar nicht sehen können. Du kannst alles und nichts werden. Und wie findet man ans Ziel, wenn man den genauen Standort nicht kennt? Man orientiert sich an bekanntem und tastet sich Stück für Stück vorwärts. Berufsorientierung ist ein echtes Abenteuer, ohne konkretes Ende.

Phase 1 der Berufsorientierung

Was will ich werden, wenn ich groß bin?

Wer keine Ahnung hat, womit er oder sie langfristig seine Brötchen verdienen will, orientiert sich erstmal an seinen Fähigkeiten und Erfahrungen. Als frisch gebackener Schulabgänger fehlt es allerdings an Erfahrung. Nun könnte man on Schulnoten ausgehen. Aber will ich wirklich Künstler werden, weil ich ganz gut zeichnen kann? Qualifiziert mich eine gute Mathe Note für eine berufliche Karriere als Mathematiker? Na gut, lassen wir die Noten. Wo liegen meine Interessen und Fähigkeiten? Ich liebe meine Playstation. Vielleicht werde ich Youtuber oder Game Designer.

Meine Tante findet ich gebe eine tolle Babysitterin her. Sollte ich Erzieherin werden?

Berufsorientierung nervt! Ich hab keine Lust mehr. Woher soll ich denn wissen, wohin mit mir, wenn ich noch nie gearbeitet habe?

Antwort: Mach Praktika! Such dir Jobs! Versuch macht klug. Zu wissen, was man nicht will, ist mindestens so wichtig wie zu wissen, was man will. Geh einfach nach dem Ausschlussprinzip vor. Probiere so viel wie möglich und sortiere aus, was du nie wieder machen möchtest. Niemand sagt, dass du am Tag der Zeugnisübergabe schon dein Berufsziel genau vor Augen haben musst. Du musst noch lang genug arbeiten. Stress dich nicht so. Lieber jetzt etwas Zeit für Recherchen investieren als später totunglücklich im falschen Beruf zu verrotten.

Informationsmöglichkeiten zur Berufsorientierung

Je nach Bundesland und Schulart gibt es unterschiedlich viele Orientierungstage, Angebote, Praktika (beispielsweise im sozialen Bereich oder auf dem Arbeitsmarkt frei nach Wahl), die Möglichkeit der Teilnahme am Boys Day  and Girls Day oder engagierte Lehrer, denen dein späterer Berufswunsch am Herzen legen. Das Bundesland Baden-Württemberg bietet beispielsweise den Schülern der Oberstufe an beruflichen und allgemeinbildenden Gymnasien die Möglichkeit am Entscheidungstraining BEST (steht für Berufs-und Studienorientierung) teilzunehmen. In Berlin gibt es die lange Nacht der Wissenschaft, wo du dir diverse Unis mal von innen anschauen und einiges über verschiedene Studiengänge sowie Berufsfelder anschauen kannst. 


FAQ min


Der Check-U von der Arbeitsagentur erfasst Fähigkeiten, soziale Kompetenzen, fachliche Interessen und berufliche Vorlieben. Der Test dauert ungefähr eine Stunde, aber es lohnt sich. Nach Abschluss des Tests bekommst du eine Liste mit passenden Ausbildungen/Studienfächern sowie eine Auswertung für jeden einzelnen Test. Von der Liste aus kannst du Informationen zu den jeweiligen Ausbildungen/Studienfächern einholen. Auch ist es möglich, ein Gesprächstermin mit einem Berufscouch in der Arbeitsagentur zu vereinbaren. Dies ist insbesondere dann ratsam, wenn du weitere Informationen wünscht. Der Test ist kostenfrei. Ein weiteres Angebot der Arbeitsagentur ist der Berufeentdecker. Er ermöglicht dir unterschiedliche Berufe kennenzulernen. Vielleicht ist einer dabei, den du bisher nicht kanntest oder der nicht so präsent war.

Die Tests können eine gute Grundlage bieten, die passende Ausbildung, das geeignete Studienfach oder deinen Traumberuf zu finden. Dennoch sind die Tests eher als Orientierung oder Anregung zu verstehen, sich weitere Informationen einzuholen. Deswegen ist es wichtig, dass du den Test hinterfragst und auch Familie und Freunde einbeziehst. Schließlich kennt dich wahrscheinlich keiner so gut wie sie (höchstens du selbst). Schlussendlich bist du aber derjenige, der die finale Entscheidung mit all seinen Konsequenzen trifft. Deswegen höre auf dein Bauchgefühl. Fühlt sich die Vorstellung als xy zu arbeiten gut an? Ist die Vorstellung xy zu studieren stimmig?

Auch empfehlen wir, nicht nur einen Test zu machen. Jeder Test hat andere Schwerpunkte und erfasst andere Aspekte, wodurch du durch einen zweiten Test neue Erkenntnisse oder Ideen gewinnen kannst. Möglicherweise erfasst der eine Test durch die Fokussierung nicht alle wesentlichen Merkmale über dich. Wichtig ist auch, dass du ehrlich und gewissenhaft antwortest. Der Test dient einzig und allein der Orientierung. DU musst dich also nicht schämen, wenn du angibst, irgendwas nicht so gut zu können.

Berufsorientierung

Phase 2 der Berufsorientierung 

Nehmen wir mal an, du weißt jetzt ungefähr wo du hin willst. Dann geht es jetzt um die Navigation zum Zielpunkt B. Wie kommst du jetzt von A (Schulabschluss ) nach B (Beruf)? Welche Hürden müssen genommen werden? Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um die Ziellinie zu überschreiten?  Was erfülle ich bereits? Woran muss ich arbeiten? Gibt es unüberwindbare Hürden, die das Ziel unerreichbar machen wie Gesundheit ?

Reicht der aktuelle Schulabschluss oder muss nochmal eine Schippe drauf? Müssen wir über den 2. Bildungsweg nachdenken, um einen höheren Abschluss zu erreichen?

Ausbildung oder Studium? Was liegt mir? Was ist notwendig?

Zum einen kannst du dich bereits während der Schule um deine spätere Berufswahl kümmern.

Auch während des Studiums kannst du Praktika und Nebenjobs machen. Dies hat auch den tollen Nebeneffekt, dass ihr wertvolle Praxiserfahrung sammelt. Oft gibt es an den Unis auch Ansprechpartner, Karrieremessen oder sonstige Angebote, bei denen Unternehmen ihre jeweiligen Berufe vorstellen.

Eine weitere Option ist es, ins BIZ, dem sogenannten Berufsinformationszentrum zu gehen, Dort kannst du Informationen über unzählige Berufe einholen und die Mitarbeiter sind für Fragen immer offen.

Zusätzlich dazu gibt es diverse Anbieter, die Tools zur Berufsfindung anbieten. Wir stellen hier eine Auswahl vor:

Phase 3 der Berufsorientierung

Alles hat eine Ende nur die Berufsorientierung hat keins.nooneway min

Du hast Sorge, dass deine Entscheidung über deinen späteren Berufswunsch unumkehrbar ist? Diese Angst ist zwar nachvollziehbar, aber glücklicherweise unbegründet. Neben unterschiedlichen Schwerpunkten in den unterschiedlichen Berufen ist auch eine völlige Neuorientierung (fast) jederzeit möglich. Beispielsweise gibt es Fernstudiengänge oder diverse Weiterbildungsmöglichkeiten, die neue Chancen ermöglichen. Zwar empfehlen wir, die Berufsorientierung ernst zu nehmen, aber Lebenslagen, Fähigkeiten und Interessen ändern sich und so kann es eben auch sein, dass dein Berufswunsch sich nach 10 Jahren im gleichen Beruf ändert. Wir alle hier auf dem Blog haben uns in mehr als einem Beruf ausgetobt. Jeder braucht mal einen Tapetenwechsel. Interessen und Fähigkeiten ändern und wachsen mit dir. Niemand erwartet, dass der Beruf, der dich mit 20 noch total fasziniert hat, derselbe ist, den du mit 50 machst. Vielleicht gibt es deinen Ausbildungsberuf dann ja auch gar nicht mehr. Die Berufsorientierung endet also nie. Du sitzt am Steuer und kannst jederzeit nachjustieren. Deine Karriere ist keine Einbahnstraße. Du kannst immer und überall abbiegen oder eine komplette Wende machen. Nur rückwärtsfahren geht nicht.

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