Wie werde ich Erzieher?

Wie werde ich Erzieher?

Erzieher werden deutschlandweit gesucht und sind auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt. Doch wie wird man eigentlich Erzieher und in welchen Bereichen kann man nach der Ausbildung arbeiten? Dies und weitere spannende Fakten über die Arbeit als Erzieher erfährst du in folgendem Artikel.

>> Stellenangebote im Bereich Bildung, Erziehung und soziale Berufe <<<

Die Ausbildung zum staatlich geprüften Erzieher

Die Ausbildung wird durch die einzelnen Bundesländer geregelt und gestaltet. Es gibt also nicht DIE Ausbildung als Erzieher, sondern viele Unterschiede in den jeweiligen Ausbildungskonzepten der Länder. Folgende Übersicht zeigt den Aufbau der Ausbildung und die Zugangsvoraussetzungen der unterschiedlichen Länder:

Erzieher Ausbildung

Erzieherausbildung in Baden-Württemberg:

Zugangsvoraussetzung:

Realschulabschluss, Fachschulreife oder die Versetzung in die 10. Klasse UND Abschluss des einjährigen Berufskollegs für Sozialpädagogik oder eine zweijährige Ausbildung, die einschlägig ist (z.B. Sozialassistent). Zusätzlich müssen die Bewerber ein Praktikumsplatz in einer sozialpädagogischen Einrichtung nachweisen. Abweichende Regelungen gibt es, wenn die Fachschulen für Sozialpädagogik noch freie Plätze haben. Nähere Informationen findet man auf den Seiten der jeweiligen Fachschule, wo man sich bewerben möchte. Z.B. kann auf den Besuch des Berufskollegs und die Berufsausbildung verzichtet werden, wenn man das Abitur hat und ein mindestens sechswöchiges Praktikum nachweisen kann.

Aufbau der Ausbildung:

Die Ausbildung zum staatlich geprüften Erzieher dauert in Baden Württemberg vier bis fünf Jahre, abhängig vom Ausbildungsmodell (Teilzeit oder Vollzeit) und unter  Berücksichtigung des einjährigen Berufskollegs. Dabei kann die Ausbildung entweder in Vollzeit, Teilzeit oder praxisintegriert absolviert werden. Die Ausbildung in Vollzeit sieht den dreijährigen Besuch der Schule und ein sogenanntes vergütetes Anerkennungsjahr in einer von dir gewählten Einrichtung vor. Für Bewerber in Teilzeit verlängert sich die Ausbildung entsprechend. Die sogenannte praxisintegrierte Ausbildung wird bisher nur in Baden-Württemberg angeboten und wird voll vergütet. Dabei haben die angehenden Erzieher drei Schultage pro Woche und zwei Tage, die sie in der ausbildenden Einrichtung verbringen.

Erzieherausbildung in Bayern:

Zugangsvoraussetzungen: 

Mittlerer Schulabschluss (Grundvoraussetzung für alle Bewerber) und eine zweijährige pädagogische oder pflegerische Ausbildung ODER eine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, sowie den Besuch des sozialpädagogischen Seminars ODER Abschluss des zweijährigen sozialpädagogischen Seminars ODER eine vierjährige Berufstätigkeit. Bewerber mit Abitur oder Bewerber, die ein FSJ im pädagogischen Bereich absolviert haben, können direkt ins zweite Schuljahr des sozialpädagogischen Seminars einsteigen.

Aufbau der Ausbildung:

Die Ausbildung zum Erzieher dauert drei Jahre ( + eventuell das zweijährige sozialpädagogische Seminar). In den ersten zwei Jahren besuchen die angehenden Erzieher die Fachakademie, wo sie in unterschiedlichen Fächern unterrichtet werden, die mit praxisorientierten Lernfeldern kombiniert werden. Das dritte Ausbildungsjahr ist das sogenannte Anerkennungsjahr und wird vergütet.

Erzieherausbildung in Berlin:

Zugangsvoraussetzungen:

Fachhochschulreife im Bereich Sozialwesen oder das Abitur (allgemein ODER fachgebunden) + achtwöchige Tätigkeit in einer pädagogischen oder pflegerischen Einrichtung ODER ein mittlerer Schulabschluss + einschlägige Ausbildung im sozialpädagogischen Bereich (z.B. Sozialassistenz) ODER dreijährige Berufstätigkeit im pädagogischen/pflegerischen Bereich ODER mindestens eine dreijährige Ausbildung+ vierjährige Berufserfahrung. Die einzelnen Fachschulen dürfen auch individuelle Voraussetzungen, die davon abweichen, festlegen (z.B. Bewerbungsgespräche).

Aufbau der Ausbildung:

 Es gibt in Berlin die Möglichkeit, die Ausbildung in Vollzeit oder berufsbegleitend zu machen. Die Vollzeitausbildung dauert 6 Semester, wobei insgesamt im ersten und zweiten Jahr 12 Wochen Praktika und im dritten Jahr 20 Wochen Praktika vorgesehen sind, die in unterschiedlichen Einrichtungen gemacht werden sollen. Im ersten Jahr sollten die Praktika im Kindergarten-bzw. Krippenbereich gemacht werden. Im zweiten Jahr in Einrichtungen, die sich auf Menschen mit Behinderung spezialisiert haben bzw. inklusiv arbeiten. Die Praktika im dritten Jahr sind frei wählbar und dienen der Schwerpunktsetzung. Die Ausbildung endet mit der Facharbeit, dem schriftlichen Examen und einem Kolloquium.

Bei der berufsbegleitenden Ausbildung benötigen die Auszubildenden eine Stelle als Erzieher mit mindestens 19,5 (höchstens 28) Wochenstunden. Der Unterricht findet an zwei Tagen pro Woche statt. An den anderen Tagen findet die Ausbildung in der Einrichtung, gemäß der vertraglich vereinbarten Wochenstunden statt. Diese werden vergütet. Die Ausbildung dauert 6-7 Semester und endet mit einem Erfahrungsbericht, schriftlichen Klausuren, mündlichen Prüfungen und einem Kolloquium. Zusätzlich wird eine Leistungsbeurteilung des Arbeitgebers verlangt.

Erzieherausbildung in Brandenburg:

Zulassungsvoraussetzungen: 

Die angehenden Erzieher müssen einen mittleren Bildungsabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem sozialpädagogischen Bereich verfügen. Unter Umständen werden auch andere Ausbildungen anerkannt, aber nur wenn Tätigkeiten nachgewiesen werden, die für die Ausbildung als Erzieher nützlich sind. Bewerber mit dem Abitur oder Fachhochschulreife erfüllen die Voraussetzungen, wenn sie eine einschlägige Tätigkeit nachweisen können.

Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung dauert drei Jahre und umfasst einen theoretischen und praktischen Teil, wobei der Umfang gleich ist. Ein Anerkennungsjahr entfällt somit. Die Ausbildung endet mit der erfolgreichen theoretischen und praktischen Prüfung. Zusätzlich dazu gibt es auch eine berufsbegleitende Ausbildung, bei der die Auszubildenden drei Tage in einer Einrichtung und zwei Tage in der Schule verbringen. Auch diese dauert drei Jahre.

Erzieherausbildung in Bremen:

Zugangsvoraussetzungen: 

Um die Ausbildung als Erzieher an einer Fachschule für Sozialpädagogik zu absolvieren, ist die Fachoberschulreife mit einer mindestens befriedigenden Note notwendig + eine Vorbildung im pädagogischen Bereich von mindestens einem Jahr ODER eine fünfjährige Berufstätigkeit mit Bezug zu pädagogischen Inhalten ODER eine zweijährige einschlägige Tätigkeit notwendig.

Aufbau der Ausbildung: 

Die Ausbildung dauert zwei Jahre in Vollzeit und vier Jahre in Teilzeit. Dabei umfasst die Ausbildung mehrere Praktika, die mindestens 12 Wochen umfassen müssen. Die Ausbildung endet mit einer praktischen und theoretischen Prüfung.

Erzieherausbildung in Hamburg:

Zugangsvoraussetzungen: 

Um die Ausbildung als Erzieher an der Fachschule für Sozialpädagogik absolvieren zu können, ist die Fachoberschulreife und eine abgeschlossene Berufsausbildung von zwei Jahren ODER der Abschluss der Berufsfachschule ODER eine dreijährige Tätigkeit in einem einschlägigen Bereich einer Berufsausbildung nötig.

Aufbau der Ausbildung: 

Die Ausbildung umfasst insgesamt drei Jahre, die mit 1200 Stunden Praktika in unterschiedlichen Einrichtungen einhergeht.

Erzieherausbildung in Hessen:

Zugangsvoraussetzungen: 

Neben dem mittleren Schulabschluss benötigen die Bewerber eine zweijährige Ausbildung zum staatlich geprüften Sozialassistenten bzw. Kinderpfleger. Anteilig angerechnet werden können dabei das FSJ, das Abitur, Au-Pair-Zeiten, Praktika, etc.. Über die Zulassung entscheiden die Fachschulen individuell.

Aufbau der Ausbildung:

 Die Ausbildung dauert drei Jahre, wobei die ersten beiden Jahre primär in der Schule (mit einzelnen Praxiselementen) absolviert werden. Diese zweijährige Phase endet mit dem Bestehen der daran anschließenden Prüfung. Darauf folgt das berufspraktische Jahr, welches in Vollzeit in einer pädagogischen Einrichtung erfolgt und vergütet wird.

Erzieherausbildung in Mecklenburg-Vorpommern:

Zugangsvoraussetzungen: 

Grundvoraussetzung ist der mittlere Schulabschluss. Zusätzlich müssen Bewerber, die noch keine Erstausbildung absolviert haben, die zweijährige Ausbildung zum Sozialassistenten absolvieren. Bewerber mit Fachhochschulreife, dem Abitur oder die bereits einen Beruf mit mindestens zweijähriger Ausbildung gelernt haben, steigen direkt ins zweite Schuljahr der Ausbildung zum Sozialassistenten ein.

Aufbau der Ausbildung: 

In Mecklenburg-Vorpommern kann die Ausbildung entweder in Vollzeit oder berufsbegleitend absolviert werden. Im Anschluss an die Ausbildung zum Sozialassistenten muss die Fachschule für Sozialwesen noch zwei weitere Jahre besucht werden, um die Ausbildung als Erzieher erfolgreich abschließen zu können. Bei der berufsbegleitenden Variante müssen die Auszubildenden 20 Stunden pro Woche in einer pädagogischen Einrichtung verbringen. Bei der Variante in Vollzeit gibt es zusätzlich zum theoretischen Unterricht Praxiselemente. Bei beiden Varianten müssen insgesamt 12 Module abgeschlossen werden, die jeweils unterschiedliche Inhalte umfassen. Je nach Vorbildung, kann bereits während der Ausbildung parallel mit einem Studium in Sozialpädagogik oder Sozialmanagement begonnen werden.

Erzieherausbildung in Niedersachen:

Zugangsvoraussetzungen

Die Voraussetzungen sind die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Sozialassistenten, wobei in den Fächern Deutsch und den berufsbezogenen Lernbereichen Theorie und Praxis mindestens die Note befriedigend erreicht werden muss ODER eine gleichwertige, einschlägige Berufsausbildung + eine mindestens einjährige Berufserfahrung ODER die 12. Klasse der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales (mit Schwerpunkt Sozialpädagogik) ODER einen pädagogischen Hochschulabschluss mit mindestens 600 Stunden Praxisanteil und eine einjährige Vollzeittätigkeit ausgeübt wurde.

Aufbau der Ausbildung: 

Die Ausbildung zum Erzieher dauert zwei Jahre und umfasst sowohl praktische als auch theoretische Elemente. Besonderer Fokus liegt auf dem Praxisbezug. Die angehenden Erzieher absolvieren insgesamt zwei Praktika mit 600 Stunden.

Erzieherausbildung in Nordrhein-Westfalen:

Zugangsvoraussetzungen: 

Grundvoraussetzung ist der Realschulabschluss. Zusätzlich zum Realschulabschluss muss eine Ausbildung zum Kinderpfleger, Sozialhelfer oder Heilerziehungshelfer erfolgreich absolviert werden. Nach dem Abitur ist nur der Nachweis über ein Praktikum in einer pädagogischen Einrichtung notwendig. Absolventen der Fachschule bzw. Berufsfachschule für Sozialwesen benötigen keine zusätzlichen Praktika oder Ausbildungen.

Aufbau der Ausbildung: 

Die Ausbildung dauert drei Jahre und gliedert sich in einen zweijährigen theoretischen Teil, der mit einer theoretischen Prüfung beendet wird und einem einjährigen Praktikum, der mit einer praktischen Prüfung endet. Das Praktikum muss in zwei unterschiedlichen Einrichtungen gemacht werden. Eine Verkürzung des Praktikums ist möglich, wenn der Theorieteil mit befriedigenden Leistungen abgeschlossen wurde und der betreffende zuvor mindestens drei Jahre in einer pädagogischen Einrichtung gearbeitet hat.

Rheinland-Pfalz:

Zugangsvoraussetzungen: 

Grundvoraussetzung ist ein qualifizierter Sekundarabschluss I und eine abgeschlossene Ausbildung zum Sozialassistenten ODER die Absolvierung einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung ODER einer mindestens dreijährigen einschlägigen Tätigkeit ODER das Führen eines Haushaltes über mindestens drei Jahre mit mindestens einem minderjährigen Kind ODER das Abitur mit einem mindestens viermonatigem Praktikum.

Aufbau der Ausbildung: 

Die Ausbildung erfolgt an einer Fachschule für Sozialwesen über drei Jahre. Die ersten beiden Jahre umfassen primär Theorieteile, wobei insgesamt 12 Wochen zwei unterschiedliche Praktika absolviert werden müssen. Das dritte Jahre umfasst ein 12monatiges Praktikum. Darüber hinaus gibt es den dualen Studiengang Bildung und Erziehung B.A., der als internetgestützter Fernstudiengang angeboten wird. Außerdem kann die Ausbildung auch berufsbegleitend absolviert werden. Dabei arbeiten die Auszubildenden 20 Wochenstunden in der ausbildenden Einrichtung.

Erzieherausbildung in Saarland:

Zugangsvoraussetzungen: 

Ein mittlerer Bildungsabschluss und eine abgeschlossene, mindestens zweijährige Berufsausbildung ODER eine mindestens vierjährige, für den Besuch der Fachschule förderliche Tätigkeit, ODER die Ausbildung zum Kinderpfleger bzw. Fachkraft für Haushaltsführung ODER eine sonstige gleichwertige Qualifizierung ODER die Teilnahme an einem Vorpraktikum, welches durch einen Vorbereitungskurs von den Fachschulen begleitet wird. Auch das Abitur und ein sechswöchiges Praktikum ermöglichen die Ausbildung zum Erzieher.

Aufbau der Ausbildung: 

Die Ausbildung erfolgt entweder als vollzeitschulische Ausbildung, praxisintegriert oder berufsbegleitend. Bei der Variante in Vollzeit absolvieren die Auszubildenden einen überwiegend fachtheoretischen Unterricht über zwei Jahre an der Fachschule für Sozialpädagogik. Das dritte und letzte Ausbildungsjahr erfolgt im Berufspraktikum und wird vergütet. Die praxisintegrierte Ausbildung erfolgt ebenfalls über drei Jahre, wobei die Erzieher jeweils zwei tage pro Woche in der jeweiligen auszubildenden Einrichtung sind. Die berufsbegleitende Variante ist aktuell nur am Standort Saarbrücken möglich und richtet sich nur an einschlägig ausgebildete Personen. Die Ausbildung dauert vier Jahre, wobei die ersten drei Jahre fachtheoretisch gestaltet sind und das letzte Jahr überwiegend praktisch geprägt ist.

Erzieherausbildung in Sachsen:

Zulassungsvoraussetzungen: 

Grundvoraussetzung ist der mittlere Schulabschluss UND eine Ausbildung zum Sozialassistenzen oder eine gleichwertige Qualifikation über zwei Jahre ODER eine mindestens siebenjährige pflegerische/pädagogische Tätigkeit in Vollzeit ODER eine beliebe in Deutschland absolvierte Ausbildung und eine mindestens zweijährige Tätigkeit bzw. einjährige Tätigkeit bei Berufen, die für den Bildungsgang förderlich sind ODER die Fachoberschulreife in der Fachrichtung Gesundheit und Soziales.

Aufbau der Ausbildung: 

Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre (in Teilzeit entsprechend länger). Die Ausbildung umfasst dabei sowohl fachtheoretische und fachpraktische Inhalte als auch drei Praktika (jeweils eins pro Jahr) in unterschiedlichen Einrichtungen. Die Ausbildung endet mit einer Facharbeit und einer theoretischen sowie praktischen Prüfung. Bei der berufsbegleitenden Variante sind die Auszubildenden vier Tage pro Woche in ihrer Einrichtung und einen Tag in der Fachschule. Zusätzlich muss ein 12wöchiges Praktikum in einer anderen Einrichtung absolviert werden.

Sachsen-Anhalt:

Zulassungsvoraussetzungen:

Grundvoraussetzung ist der mittlere Schulabschluss UND eine zweijährige einschlägige Berufsausbildung ODER der Abschluss der Berufsfachschule für Sozialwesen + eine mindestens einjährige Tätigkeit in einer pädagogischen Einrichtung ODER eine vierjährige förderliche Tätigkeit, die der Berufsausbildung gleichgestellt ist. Bewerber mit Abitur benötigen nur eine einjährige Tätigkeit in einem pädagogischen Bereich.

Aufbau der Ausbildung: 

Die Ausbildung dauert drei Jahre und besteht aus theoretischen und praktischen Elementen. Der theoretische Teil gliedert sich dabei in fachbezogene und fachübergreifende Unterrichtsfächer, wobei die ersten beiden Jahre der Fokus auf der Theorie liegt und nur kurze Praktika absolviert werden. Das dritte Ausbildungsjahr ist ein Berufspraktikum.

Erzieherausbildung in Schleswig-Holstein

Zulassungsvoraussetzungen:

Grundvoraussetzung ist der mittlere Bildungsabschluss UND eine abgeschlossene Berufsausbildung ODER der Abschluss der Berufsfachschule. Eine andere Möglichkeit, zugelassen zu werden ist eine mindestens fünfjährige einschlägige Tätigkeit. Hast du das Abitur, musst du zusätzlich Berufserfahrung im pädagogischen Bereich nachweisen.

Aufbau der Ausbildung: 

Die Ausbildung dauert drei Jahre und erfolgt an einer Fachschule für Sozialpädagogik. Im zweiten und dritten Semester werden jeweils 10 Wochen Praktika absolviert, im fünften Halbjahr sind es 20 Wochen. Die Praktika sollen dabei in unterschiedlichen Einrichtungen absolviert werden. Zusätzlich dazu, werden seit 2019 in insgesamt vier Schulen, eine bezahlte Ausbildung angeboten, wobei in den ersten beiden Jahren die Bundesagentur für Arbeit die Kosten übernimmt. Im dritten Jahr sollen die angehenden Erzieher eine 4/5 Stelle als Erzieher annehmen.

Erzieherausbildung in Thüringen:

Zulassungsvoraussetzungen:

Grundvoraussetzung ist die Fachoberschulreife, wobei zusätzlich eine zweijährige einschlägige Ausbildung gemacht werden muss (Beispiele wären Ausbildungen aus dem Gesundheitsbereich oder die Ausbildung zum Sozialassistenten).

Aufbau der Ausbildung:

Die Ausbildung dauert drei Jahre, wobei sowohl praktische als auch theoretische Inhalte vermittelt werden. Um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen müssen die Auszubildenden 1520 Stunden in pädagogischen Einrichtungen verbracht haben.

Gesundheitliche Eignung und Impfpflicht

Zusätzlich zu den genannten Voraussetzungen setzen die meisten Bundesländer auch eine gesundheitliche Eignung voraus. Zusätzlich dazu gilt seit dem 01. März 2020 in Deutschland die Masern-Impfpflicht, die sich auch für Personen, die in pädagogischen Einrichtungen arbeiten, bezieht. Insofern musst du einen Nachweis über deine Masernimpfung (z.B. durch deinen Impfausweis) oder über eine bereits erlittene Krankheit erbringen.

Insgesamt wird also ersichtlich, dass jedes Bundesland ganz unterschiedliche Voraussetzungen hat. Auch der Aufbau der Ausbildung unterscheidet sich teilweise signifikant. Insofern kann es für den einen oder anderen Bewerber sinnvoll sein, sich die Voraussetzungen in den anderen Bundesländen anzusehen und die Ausbildung in einem anderen Bundesland zu absolvieren.

Wie kann ich meine Ausbildung als Erzieher finanzieren?

Viele Bundesländer bieten bereits eine praxisintegrierte oder berufsbegleitende Ausbildung an, die dann entsprechend vergütet wird. Der Großteil der zukünftigen Erzieher absolviert allerdings eine schulische Ausbildung, die nicht vergütet wird. Teilweise muss sogar noch Schulgeld an die jeweilige Fachschule bezahlt werden. Dauert der schulische Teil der Erzieherausbildung nicht länger als zwei Jahre, kann Aufstiegs-BAföG beantragt werden. Aufstiegsbafög besteht aus einem nicht zurückzuzahlenden Zuschuss zum Lebensunterhalt von bis zu 892 monatlich, sowie einem Zuschuss zu den Teilnahmen und Prüfungsgebühren von 50%. Die restlichen 50% können auf Wunsch mit einem zinslosen Darlehen finanziert werden, das innerhalb von 10 Jahren nach Abschluss der Ausbildung zurückgezahlt werden muss. Der Zuschuss zum Lebensunterhalt erhöht sich für verheiratete und Eltern. Aufstiegsbafög ist übrigens alters- und elternunabhängig, kann also auch von Leuten beantragt werden, die nach ihrem 30. Geburtstag beschließen Erzieher werden zu wollen.

Dauert der schulische Teil der Ausbildung länger als zwei Jahre, fällt Aufstiegsbafög aus. Die Alternative ist dann Schülerbafög. Dies wird aber nur bewilligt, wenn es sich um eine schulische Vollzeitausbildung handelt, die vor dem 30. Geburtstag begonnen wird. Die Förderhöhe beim Schülerbafög ist deutlich geringer als beim Aufstiegsbafög und abhängig vom Einkommen der Eltern. Schülerbafög berücksichtigt sowas wie Schulgeld nicht. Hier findest du den BAföG-Rechner, der dir sagen kann, ob du Anspruch hast oder nicht. Dieser BAföG Rechner funktioniert sowohl für Schüler- als auch für Aufstiegsbafög. Du kannst also direkt vergleichen.

Alle Erzieher arbeiten im Kindergarten?

Beim Erzieher assoziieren wahrscheinlich die meisten „Kindergarten“. Aber eigentlich handelt es sich bei der Ausbildung als Erzieher um eine generalistische Ausbildung, was bedeutet, dass du in den verschiedensten Bereichen arbeiten kannst. Hier ein paar Beispiele, wo du arbeiten kannst:

  • Kindertagesstätte, Kindergarten oder Krippe (Kindertageseinrichtung für Babys und Kleinkinder bis 3 Jahre)
  • Ganztagsbetreuung in Schulen (Grundschulen, weiterführende Schulen, Förderschulen, Schülerläden, etc.)
  • Jugendzentren
  • Therapeutische Einrichtungen
  • Werkstätten für Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung
  • Wohngruppen für Jugendliche
  • Ambulante oder stationäre Einrichtungen, wie z.B. Heimen

Verdienstmöglichkeiten als Erzieher

Erzieher verdienen viel zu wenig für einen solch gesellschaftlich wichtigen und anstrengenden Job. Aber ist das wirklich so? Erzieher sind in der Regel Angestellte des öffentlichen Dienstes und werden dann nach dem TVöD SuE  (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst- Sozial-und Erziehungsdienst) oder dem TVL-S (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder-Sozial-und Erziehungsdienst) bezahlt. Viele Erzieher sind auch bei kirchlichen Trägern oder Elterninitiativen beschäftigt. Deren Gehälter orientieren sich dann in der Regel an den Gehaltstabellen des öffentlichen Dienstes, da diese über eigene Tarifverträge verfügen. Wie zum Beispiel der TV-EKBO (Tarifvertrag der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz). Das Einstiegsgehalt eines Erziehers liegt nach dem TVöD SuE bei 2892,66 Euro brutto. In der letzten Gehaltsstufe können gelernte Erzieher bis zu 3855,19 Euro brutto verdienen. Exemplarisch würde ein Erzieher in Baden-Württemberg mit Lohnsteuerklasse 1 demnach, direkt nach seiner Ausbildung, netto 1882, 97 Euro verdienen. Dennoch möchten wir auch darauf hinweisen, dass rund ¼ der Erzieher nicht nach Tarif bezahlt, wie die Hans-Böckler-Stiftung und der Lohnspiegel 2014 gemeinsam untersucht haben.

Folgende Tabelle zeigt die Entgelttabelle des TVöD-SuE für Stufe 9, in die Erzieher nach ihrer Ausbildung gewöhnlich eingeordnet werden (gültig bis 31.03.2021):

2892,66 €
3104, 40 € 3251,85 € 3711,78 €
4049,22 € 4307,92 €  Stufen

Nach einem Jahr in Stufe 1 wechselt ihr in Stufe 2. Stufe 3 erreicht ihr nach weiteren drei Jahren. Stufe 4 erreicht ihr nach 4 Jahren in Stufe 3. Weitere 4 Jahre in Stufe 4 müssen vergehen, bis ihr Stufe 5 erreicht. Stufe 6 erreicht ihr nach 5 Jahren in Stufe 5. 

1 Kommentar

  • Eine ganz großartige Übersicht bei dem WirrWarr an Regelungen in den verschiedenen Bundesländern. Ein guter Überblick über das Berufsbild. Vielen Dank!

Was denkst du?

News abonnieren

Bleibe auf dem Laufenden und verpasse keine wertvollen Tipps für deine berufliche Zukunft.